© Gesellschaft für kritische Philosophie 2023-25
Die GKPN sieht sich
der langen Tradition
des kritischen Denkens
verpflichtet, zu der
u. a. die folgenden
Denker zählen:
Über uns
GKPN
Die Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg (GKPN) ist ein gemeinnütziger
freidenkerisch-humanistischer Verein mit über 500 Mitgliedern im ganzen deutsch-
sprachigen Raum sowie vereinzelt auch in Ländern anderer Erdteile (z.B. USA, Kanada,
Hong Kong). Sie sieht sich in der Tradition der antiken sokratischen Philosophie, der
Philosophie der Aufklärung sowie der modernen Philosophien des Wiener Kreises und
des kritischen Rationalismus.
Aufklärung und Kritik
Die GKPN ist hauptsächlich als Herausgeberin von Aufklärung und
Kritik. Zeitschrift für freies Denken und humanistische Philosophie
tätig, die sich die Verteidigung des freien Denkens und des
rationalen Handelns durch kritische Auseinandersetzung mit
gewaltbereit-gewaltandrohenden, relativistisch-nihilistischen sowie
dogmatisch-fundamentalistischen Positionen als Ziel gesetzt hat
(siehe Editorial).
Der Kreis der Mitherausgeber umfasst zahlreiche namhafte
Persönlichkeiten bzw. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen,
die aus unterschiedlichen und z.T. gegensätzlichen Richtungen kommen, aber dieses
eine Ziel, den Dialog und die Toleranz in philosophischen, politischen und wissen-
schaftlichen Auseinandersetzungen, gemeinsam besonders fördern wollen.
Bildungsarbeit
Des Weiteren betreibt die GKPN lokale Bildungsarbeit in
Form von14-täglich in Nürnberg stattfindenden öffentli-
chen Vorträgen, die teilweise auch im Internet veröffent-
licht werden (siehe Materialien).
Hinzu kommen jährlich stattfindende größere Veranstal-
tungen wie Foren bzw. Symposien (in Kooperation mit
der Humanistischen Akademie) sowie Tagesseminare zu
Ludwig Feuerbach (in Kooperation mit der Ludwig-
Feuerbach-Gesellschaft).
Selbstverständnis
Als der GKP-Gründungsvorsitzende Georg Batz (1952–2008) und seine Mitstreiter im
Januar 1994 die GKPN gründeten, folgten sie einer Anregung von Prof. Dr. Ernst
Topitsch, in einem Zeitalter der Gegenaufklärung die Fahne der Aufklärung, des
kritischen Denkens, des Humanismus und der geistigen Freiheit hochzuhalten.
Neben der Verbreitung aufklärerischer Ideen durch
Veranstaltungen hat die GKPN mit der Zeitschrift Aufklärung und
Kritik ein Forum geschaffen, das allen, die sich in der Tradition
kritischer Vernunft sehen, als Sprachrohr dienen soll, das aber
auch interessante aktuelle wie philosophische Themen
kontrovers diskutiert.
Dabei war und ist ein wichtiges Anliegen, nicht nur Fachphilo-
sophen zu Wort kommen zu lassen, sondern die Philosophie jedem Nachdenkenden
näherzubringen, da wir mit Karl Popper alle Philosophen sind, wenn wir uns Gedanken
über bestimmte Fragen des Seins machen und Sinnfragen stellen. Es gilt jedoch stets,
sich der grundsätzlichen Fehlbarkeit aller unserer „Philosophien“ bewusst zu bleiben.
Dazu ein Wort von Karl Popper:
[WMV] Video Karl Popper (273 KB) (Dauer: 21 Sek.) Aus: 3sat-Kulturzeit, 23.03.2001.
Vorstand
•
Erster Vorsitzender: Dr. Frank Schulze
•
Zweiter Vorsitzender: Helmut Walther
•
Dritter Vorsitzender: Helmut Fink
•
Schriftführerin: Ulrike Ackermann-Hajek
•
Schatzmeister: Gernot Heubeck
•
Mitgliederverwaltung: Bernd Schwappach
Redaktion A&K
•
Helmut Walther (Hauptredakteur)
•
Ulrike Ackermann-Hajek
•
Helmut Fink
•
Frederick Herget
•
Ufuk Özbe
•
Dr. Frank Schulze
Personen
Dr. Frank Schulze
Frank Schulze (*1972) hat in Düsseldorf und Bayreuth Philosophie,
Politologie und Germanistik sowie in Bamberg Erwachsenenpäda-
gogik studiert. Er gestaltet als weltlicher Feierredner u.a. Trauer-
feiern und Hochzeiten (z.T. freiberuflich, z.T. als Beauftragter für
Lebensfeiern der Humanistischen Vereinigung) und arbeitet zudem
als Lektor, Studierendencoach und Erwachsenenbildner (u.a. für die
GKPN und die Humanistische Vereinigung, früher auch am BZ
Nürnberg). Nebenberuflich ist er darüber hinaus als Musiker tätig.
Zum Teil parallel dazu war er sechs Jahre lang Lehrbeauftragter für Politische Erwach-
senenbildung und Wissenschaftstheorie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. In
der Rubrik „Lebensfragen” der Nürnberger Nachrichten hat er Fragen von Lesern und
Leserinnen beantwortet. Zuvor war Schulze von 2009–2013 als Redakteur beim Verlag
BW Bildung und Wissen und von 2003–2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und
Öffentlichkeitsarbeiter beim Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) angestellt.
Nachdem er zuvor seit 2008 Zweiter Vorsitzender der GKPN gewesen war, wurde Frank
Schulze 2016 zum Ersten Vorsitzenden der Gesellschaft für kritische Philosophie
gewählt. Zudem ist er Bildungsreferent der GKPN sowie Redaktionsmitglied von
„Aufklärung & Kritik“. Darüber hinaus ist Frank Schulze seit 2011 auch Zweiter
Vorsitzender der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft.
Mit dem kritischen Rationalismus und Karl Popper hat Schulze sich bereits während des
Studiums vertieft beschäftigt (M.A.-Arbeit „Poppers Konzept der ‚Offenen Gesellschaft‘
in praktischer Hinsicht”), und auch in seiner Dissertation („Humor als regulative Idee
politischer Bildung. Der Beitrag des ‚Großen Humors‘ zur Orientierung kritisch-rationaler
und dialogischer politischer Erwachsenenbildung”) spielt dieser Aspekt eine tragende
Rolle. Aus der Rezension von Prof. Dr. Herbert Effinger:
„Bei der Studie handelt es sich um eine äußerst lesenswerte, detailreiche und mit vielen
gut recherchierten Quellen angereicherte Arbeit. Die intelligente Verknüpfung der
liberalen Gesellschaftstheorie Poppers mit der humanistischen Beziehungsphilosophie
Bubers einerseits mit den Potenzialen eines humanistischen Humorverständnisses zu
einer Regulations- und Professionstheorie verdient ein Aufgreifen auch für andere
Handlungsfelder und in anderen Professionen.“
Siehe auch die Rezension von Helmut Walther [PDF, 63,5 KB] in A&K.
Veröffentlichungen:
[PDF] Publikationsliste Frank Schulze (219 KB)
Helmut Walther
Helmut Walther wurde 1947 in Nürnberg geboren. Nach seinem
Abitur am Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg folgte das Jura-
Studium an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen.
Von 1973 bis 1994 war er in der freien Wirtschaft im Baugewerbe
und Großhandel tätig. Seit 1995 ist er selbständig mit einer Tätigkeit
im EDV-Bereich und Internet. Seit 1975 beschäftigt er sich intensiv
mit philosophischen Eigenstudien zur Evolution von Geist und Kultur,
Problemen der Metaphysik sowie mit freigeistigen Philosophen wie
Ludwig Feuerbach, Friedrich Nietzsche, David Hume u.a.
Helmut Walther ist seit 1996 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für kritische Philosophie
Nürnberg und Hauptredakteur der Zeitschrift „Aufklärung & Kritik“. Von 2008 bis 2016
war er außerdem Erster Vorsitzender der GKPN; seit 2016 ist er Zweiter Vorsitzender.
Zudem war von 2008 bis 2017 Erster Vorsitzender der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft.
Walther veröffentlichte zu den genannten Themengebieten in Zeitschriften (v.a.
„Aufklärung & Kritik“) sowie im Internet. Hinzu kommt seine langjährige Vortrags-
tätigkeit für die Gesellschaft für kritische Philosophie und die Ludwig-Feuerbach-
Gesellschaft.
Eigene Webprojekte:
•
Der Kreisbogen der Metaphysik (www.kreisbogen-der-metaphysik.de)
•
Friedrich Nietzsche zum 100. Todestage (www.f-nietzsche.de)
•
Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft Nürnberg (www.ludwig-feuerbach.de)
Betreute philosophische Webseiten:
•
Internetseite Prof. Dr. Gerhard Streminger (www.streminger.com)
•
Internetseite Prof. Dr. Hermann Josef Schmidt
(www.f-nietzsche.de/hjs_start.htm)
•
Internetseite Dr. Dr. Joachim Kahl (www.kahl-marburg.de)
Veröffentlichungen in „Aufklärung & Kritik“:
[PDF] Publikationsliste Helmut Walther (305 KB)
Helmut Fink
Helmut Fink (*1965) ist Diplomphysiker. Er leitet die Akademie für
säkularen Humanismus und das Referat für Wissenschaft und
Philosophie beim Kortizes-Institut in Nürnberg. Seit 2013 ist er
Vorstandsmitglied der Heisenberg-Gesellschaft e.V., seit 2017 Erster
Vorsitzender der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft und seit 2020
Mitglied im Beirat des Hans-Albert-Instituts.
Zuvor war er bereits lange Zeit in verschiedenen humanistischen
Organisationen aktiv, unter anderem als Präsident des HVD Bayern,
Vizepräsident der Humanistischen Akademie Bayern sowie Mitbegründer und Referent
für Wissenschaft und Philosophie des Erlebnismuseums „Turm der Sinne“ in Nürnberg.
Sein besonderes Interesse gilt der Relevanz naturwissenschaftlicher Erkenntnisse für
unser Weltbild sowie generell dem Verhältnis von Wissenschaft und Weltanschauung.
Helmut Fink ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Aufklärung und Kritik“ und seit 2021
Dritter Vorsitzender der GKPN.
Eine (unvollständige) Übersicht über seine Publikationen finden Sie hier:
•
https://www.emergent.physics.nat.fau.de/dr-hajo-leschke/helmut-fink
•
https://www.researchgate.net/profile/Helmut-Fink
Ulrike Ackermann-Hajek
Ulrike Ackermann-Hajek (*1953) hat Germanistik, Romanistik und
Erziehungswissenschaften studiert. Nach langjähriger Tätigkeit als
Lehrkraft wurde sie 2018 pensioniert. Sie ist Schriftführerin der
Gesellschaft für kritische Philosophie, Redaktionsmitglied unserer
Zeitschrift „Aufklärung & Kritik“ und war von 2018 bis 2021 Dritte
Vorsitzende der GKPN. Darüber hinaus ist sie langjähriges
Vorstandsmitglied der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft und bringt
Interessierten im Rahmen der Nürnberger „Stadt(ver)führungen“ an
einschlägigen Orten wie dem Rechenberg ausgewählte Aspekte von Feuerbachs Leben
und Denken nahe.
Gernot Heubeck
Gernot Heubeck ist Rechtsanwalt und arbeitet vor allem in den Bereichen Arbeitsrecht,
Sozialrecht sowie Ausländer- und Asylrecht. Seit 2021 ist er Schatzmeister der
Gesellschaft für kritische Philosophie.
Bernd Schwappach
Bernd Schwappach war bis 2009 Lehrer an der Hauptschule Allers-
berg. Für die Gesellschaft für kritische Philosophie ist er bereits seit
den 1990er-Jahren aktiv. Bis 2021 war er als Kassier tätig und bis
heute ist er zudem für die Mitgliederverwaltung zuständig – jenen
Bereich unseres Vereins, den er in den Neunzigerjahren überhaupt
erst richtig etabliert und systematisiert hat.
Darüber hinaus hat Bernd Schwappach sich ebenfalls über viele
Jahre hinweg als Vorsitzender und Programmgestalter der Klein-
kunstbühne Casa De La Trova in Wendelstein engagiert.
Frederick Herget
Frederick Herget, M.A. ist als mathematischer Ingenieur unter
anderem in den Bereichen Data Science, Künstliche Intelligenz,
Operations Research und Quantencomputing tätig. Er hat in
Frankfurt Philosophie und Politikwissenschaft sowie Mathematik und
Theoretische Physik studiert und unter anderem an der Universität
Frankfurt im Bereich geometrische Analysis und mathematische
Physik sowie an der Universität Mainz zur Technik- und Innovations-
soziologie geforscht.
Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Evolution und soziale Einbettung
wissenschaftlicher und technologischer Innovationen, Struktur der wissenschaftlichen
Modellbildung, Grundlagen der Frankfurter Schule und der Sozialen Marktwirtschaft,
Messbarkeit und Wirkmächtigkeit von Werten und Kultur sowie Geometrische
Evolutions- und Diffusionsgleichungen.
Darüber hinaus reicht sein Interessensspektrum u.a. von den Strukturen der germani-
schen Lautverschiebung über Zahlentheorie und den Innovationsprozess in Volkswirt-
schaften bis zur mathematischen Modellierung von Design.
Frederick Herget ist Redaktionsmitglied und mehrfacher Autor unserer Zeitschrift
„Aufklärung und Kritik“.
Ufuk Özbe
Ufuk Özbe, M.A. ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für
Praktische Philosophie (Prof. Dr. Mayr) der Friedrich-Alexander-
Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).
Zuvor war er neben seinem Studium der Philosophie (M.A.) und der
Islamisch-Religiösen Studien (B.A.) als Studentische Hilfskraft und
Tutor für Logik und in den Grundkursen Theoretische Philosophie
und Praktische Philosophie am Institut für Philosophie der FAU tätig.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Rechtsphilosophie, Metaethik,
Rationalität und Philosophische Methodologie.
Ufuk Özbe ist Redaktionsmitglied und mehrfacher Autor unserer Zeitschrift „Aufklärung
und Kritik“.
Eine Übersicht über seine Publikationen finden Sie hier:
https://www.philosophie.phil.fau.de/person/oezbe
Weitere & Ehemalige
Für ihre z.T. langjährige Mitarbeit in verschiedenen Funktionen danken wir außerdem
herzlich:
•
Bernhard Wieser (https://lebensfeier.de)
•
Dennis Schmolk (https://dennisschmolk.de)
•
Holger Neitzke (https://alt.gkpn.de/ueber_uns_m.htm#neitzke)
•
Dr. Beate Roenicke (www.coaching-roenicke.de)
•
Robert-Michael Huber (Revisor)
•
Kordula Blumann (Revisorin)
•
Dietmar Dennstädt
In memoriam
An dieser Stelle möchte die Gesellschaft für kritische Philosophie ihrer verdienten
verstorbenen Mitglieder gedenken, um ihnen auch in dieser Form ein ehrendes
Andenken zu bewahren.
Georg Batz, M.A.
Georg Batz (1952–2008) war der Gründungsvorsitzende der
Gesellschaft für kritische Philosophie und blieb bis zu seinem Tod
am 3. Juli 2008 deren Erster Vorsitzender. Lesen Sie im Folgenden
zunächst einen Auszug aus der Trauerrede von Bernhard Wieser.
Darunter finden Sie zahlreiche weitere Würdigungen des
Verstorbenen zum Download, u.a. von Dr. Michael Schmidt-
Salomon und von Prof. Dr. Dietrich Grille.
Aus der Trauerrede von Bernhard Wieser (08.07.2008):
„Geboren 1952 in Röttenbach, wuchs Georg Batz katholisch auf und war Ministrant,
später wollte er sogar Jesuit werden, trat aber noch in seiner Schulzeit aus der Kirche
aus, wurde rückfällig und kehrte reumütig in den Schoß der Kirche zurück. Erst sein
baldiger zweiter Austritt war endgültig. In Höchstadt und Bamberg besuchte er das
Gymnasium und war ein sehr guter Schüler mit hervorragenden Noten. Nach dem
Abitur studierte er zunächst an der Erlanger Universität Physik und Mathematik,
wechselte aber bald zur Germanistik und zur Geschichte. Sein besonderes Interesse
galt der Religions- und Geistesgeschichte, mit dem Magister schloß er das Studium ab.
Während des Studiums arbeitete er als freier Journalist, und er begann Veranstaltungen
zu organisieren und führte Filme vor; im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit und des
Bundes für Geistesfreiheit. Außerdem wurde er politisch in der FDP aktiv.
Vor 25 Jahren begann er mit den Seminaren, die er für die Thomas-Dehler-Stiftung
organisierte. Er hatte ein gutes Gespür für Themen, die ein interessantes Seminar
versprachen. Mit unglaublichem Fleiß sichtete und las er die Literatur zu einem Thema,
um die geeigneten Referenten zu finden. So erschloß er sich immer wieder neue
Themen und erwarb sich ein umfassendes Wissen. So nebenbei entstand auch eine
große Bibliothek.
Georg Batz konnte weltanschaulich, religiös und politisch ganz unterschiedliche
Menschen und Organisationen zusammenführen, was dann auch für seine Arbeit für die
Thomas-Dehler-Stiftung prägend war. Er konnte schnell und effizient organisieren und
Kontakte herstellen.
Geistesfreiheit und die Freiheit der Meinungsäußerung waren ihm immer ganz
besonders wichtig und Leitmotive seiner Arbeit. Dabei hielt er sich nicht an das, was
man heute ‚politisch korrekt’ nennt. Das gilt für die Themenwahl und besonders für die
Einladung der Referenten. Es war liberale Bildungsarbeit im besten Sinne, ein Refugium
der freien Rede und der Aufklärung.
Anderen Meinungen, die man für schädlich hält, sollte mit Argumenten und nicht mit
Autorität und dem Abbruch der Diskussion begegnet werden, und sie sollten nicht mit
Gewalt unterdrückt werden – wie es Bertrand Russell in seinen 10 Geboten eines
Liberalen fordert.
Die Einladung auch von Außenseitern rief immer wieder Proteste und Kritik hervor. Den
Teilnehmern wurde ermöglicht, auch Außenseiterpositionen authentisch vermittelt zu
bekommen. Auch das machte die Seminare spannend, lebhaft und vermittelte viele
neue Einsichten. Zahlreiche Referenten, die bis dahin isoliert waren, lernten sich auf
den Seminaren kennen. Vieles hat sich daraus in der Zwischenzeit entwickelt.
Manche Initiativen konnten nur durch seine Vorarbeit entstehen. Georg Batz hatte die
Netze geknüpft, die Neues tragen können, und viele seiner Impulse wirken heute in
vielfältiger Weise fort. Nicht wenige Referenten und Teilnehmer haben ihm wesentliche
Impulse für die eigene Entwicklung zu verdanken.
In ‚seinen’ Seminaren wurden viele wichtige Vorträge gehalten, die es wert waren,
veröffentlicht zu werden. Daraus entstand seine Idee, eine ‚Zeitschrift für freies Denken
und humanistische Philosophie’ zu gründen, die von der damals neu gegründeten
Gesellschaft für kritische Philosophie herausgegeben wird. Die Thomas-Dehler-Stiftung
hat da wichtige Starthilfe geleistet. Die Zeitschrift erhielt den programmatischen Namen
‚Aufklärung und Kritik’. Daneben war er seit der Gründung der Gesellschaft für kritische
Philosophie deren Vorsitzender und er hielt fast wöchentlich Vorträge.
Sein Interesse für Ludwig Feuerbach führte vor 10 Jahren zur Idee, die Ludwig-
Feuerbach-Gesellschaft zu gründen, die sich dem Andenken Ludwig Feuerbachs
widmet. Zuletzt hat er sich unermüdlich dafür eingesetzt, dass auch der letzte Band der
von Prof. Schuffenhauer besorgten Gesammelten Werke Ludwig Feuerbachs bearbeitet
und fertiggestellt werden konnte.
Bei all diesen Tätigkeiten schonte er sich nicht, und so traten bereits vor einigen Jahren
Probleme mit dem Herzen auf, im Mai des Jahres zog er sich eine Hirnblutung zu, an
der er am 3. Juli schließlich verstorben ist.“
Lesen Sie hier weitere Würdigungen Georg Batzens:
[PDF] Prof. Dr. Dietrich Grille: Zum Tode des Philosophen Georg Batz: Eine
Gründergestalt ist verglüht (15 KB)
[PDF] Dr. Michael Schmidt-Salomon: Zum Tod von Georg Batz (114 KB)
[PDF] Thomas-Dehler-Stiftung: Georg Batz gestorben (51 KB)
[PDF] Prof. Dr. Dietrich Grille: Georg Batz† (77 KB) (Aus: PAC-Korrespondenz –
Zeitschrift des Politisch-Akademischen Clubs, Nr. 21/2008)
[JPG] Georg Batz gestorben (75 KB) (Aus: Information Philosophie, Nr. 4/2008)
[PDF] Dennis Schmolk: In memoriam Georg Batz (derzeit nicht verfügbar)
Und:
Die Batz'schen Seminare für die Thomas-Dehler-Stiftung erfahren eine Würdigung von
Dr. Dr. Joachim Kahl in seinem Buch „Weltlicher Humanismus. Eine Philosophie für
unsere Zeit“ (Münster 2005, S. 251). Dort beschreibt Kahl, wie sich über seine Tätigkeit
für den „Bund für Geistesfreiheit“ in Nürnberg Kontakte zu anderen Organisationen
ergaben, und wie er im Laufe der Zeit den Marxismus hinter sich ließ. Er rekapituliert,
dass er regelmäßig zu Seminaren der Thomas-Dehler-Stiftung eingeladen wurde, wo er
– auch im Austausch mit anderen Referenten – sein „historisch-politisches Weltbild
korrigieren“ und seine „Philosophie überprüfen lernte“. Er beschreibt des Weiteren sein
Engagement für die Gesellschaft für kritische Philosophie: „1994 wurde ich Gründungs-
mitglied der ‚Gesellschaft für kritische Philosophie’ (Nürnberg) und publiziere seither
gelegentlich in der von ihr herausgegebenen Zeitschrift ‚Aufklärung und Kritik.
Zeitschrift für freies Denken und humanistische Philosophie’. Die dort geführten
anregenden Debatten außerhalb akademischer Gremien und Gepflogenheiten öffneten
mir den Zugang zu Themen und Traditionen, die ich bis dahin eher ignoriert hatte.“
Joachim Goetz
Joachim Goetz hat Philosophie, Theologie und Germanistik studiert
und war nach dem Studium hauptsächlich im Lehramt tätig. Bis zu
seinem Tod am 17. Mai 2010 wirkte er lange Jahre als Zweiter
Vorsitzender der Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg und
in der Redaktion unserer Zeitschrift „Aufklärung und Kritik“.
Eines seiner Hauptanliegen war es, zu zeigen, „dass Naturwissen-
schaft, Literatur und Lyrik durchaus zusammenpassen – und
vielleicht sogar eine neue Art von Romantik erzeugen“ (Nürnberger
Nachrichten, 5. August 2009, S. 3). Mit vielen Text-Beiträgen und
Lesungen, u.a. für die GKPN, sowie Gedichtbänden wie „Interstellares Leuchten“ und
„orions tränen“ hat Joachim Goetz dieses Ziel überzeugend verfolgt.
Die Ziele Aufklärung und Kritik verbanden sich bei ihm nämlich mit einem weiteren
wichtigen Anliegen: Wenn auch der Kosmos an sich keinen Sinn habe, so Goetz in
einem Interview, „so kann jeder Mensch doch seinen eigenen Sinn schaffen – und
meiner ist es, solidarisch zu sein und zu versuchen, den Menschen in meiner
Umgebung das Leben etwas schöner zu machen“ (NN, 05.08.2009, S. 3). Das ist ihm
zweifelsohne gelungen.
Weitere Informationen, Texte und Berichte von bzw. über Joachim Goetz finden Sie auf
der weiterhin gepflegten Webseite www.joachim-goetz-nuernberg.de. Lesen Sie hier
direkt einige ausgewählte Gedichte aus dem Band „orions tränen“ sowie eine
Vorstellung des Bandes in den Nürnberger Nachrichten vom 20.10.2004:
•
[PDF] Gedichte aus ‚orions traenen’ (12 KB)
•
[JPG] NN-Bericht ‚orions traenen’ (75 KB)
Prof. Dr. Dietrich Grille
Prof. Dr. Dietrich Grille (1935–2011) war von 1995 bis zu seinem
Tod am 19.03.2011 Mitglied der Gesellschaft für kritische
Philosophie Nürnberg. Er bekleidete in dieser Zeit verschiedene
Vorstandsämter und arbeitete auch in der Redaktion von
„Aufklärung und Kritik“ unermüdlich mit. 1998 war Grille
Gründungsmitglied der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft, die er auch
zwei Jahre lang als Erster Vorsitzender führte.
Dietrich Grille arbeitete ab 1965 in Erlangen als Studienleiter in der
politischen Bildung und Jugendsozialarbeit. Von 1967 bis 1971
gehörte er der Redaktion der Brockhaus-Enzyklopädie an. 1976 folgte er einem Ruf an
die Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule in Nürnberg, wo er als Professor Politikwissen-
schaft (mit Zeit- und Sozialgeschichte) und Philosophie lehrte. Von 1992 bis 1994 sowie
von 1998 bis 2001 war er Prorektor der Hochschule. 2001 ging er in den Ruhestand.
Für die akademischen Belange setzte sich Grille zwischen 1997 und 2001 als Landes-
vorsitzender des Verbandes der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer an Fach-
hochschulen in Bayern (VHB) ein, nachdem er bereits von 1992 bis 1994 Vizepräsident
des Hochschullehrerbundes – Bundesvereinigung e.V. gewesen war.
Im Jahr 2005 wurde Dietrich Grille das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik
Deutschland verliehen.
Durch seine Mitarbeit prägte Grille entscheidend das Wirken der Gesellschaft für
kritische Philosophie sowie der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft.
Dr. Wolf Pohl
Anfang Juni 2017 ist im Alter von 83 Jahren unser langjähriges
Redaktionsmitglied Dr. Wolf Pohl verstorben, der unseren Lesern
als Autor diverser Artikel und Rezensionen in unserer Zeitschrift
„Aufklärung und Kritik“ bekannt war. Bereits im Jahr 1995 war er
als Fördermitglied unserer Gesellschaft beigetreten und seit 1999
auch als Vorstandsmitglied und Redakteur von A&K tätig.
Sein Hauptinteresse galt der Verbindung von Naturwissenschaft
und Philosophie. Aller mystischen Spekulation abhold, trat er
streitbar für eine sich auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse
stützende Philosophie ein. Die Redaktion von A&K und der Vorstand der Gesellschaft für
kritische Philosophie werden sein Anliegen weiterhin aktiv bewahren.
Presse- und Meldungsarchiv
In nachstehendem PDF können Sie frühere GKP-interne Meldungen, Presseberichte
über die GKP und ihre Aktivitäten sowie Meldungen aus der Rubrik „Aktuelles” (siehe
Startseite) einsehen.
[PDF] GKP_Presse- und Meldungsarchiv (4.032 KB)
Demokrit
Ernst Topitsch
Foto: Helmut Fink
Nürnberg